Ein Ort der Menschlichkeit gegen alle Widerstände

FREIE WÄHLER Rhein-Lahn fordern Reform der Hospizfinanzierung

Nassau, 10. Mai 2025 – Die FREIEN WÄHLER Rhein-Lahn-Kreis setzen sich weiterhin entschlossen für eine bürgernahe Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum ein.

Ein aktueller Besuch im neu eröffneten Hospiz „Am Sauerborn“ in Nassau verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger bei der Realisierung solcher Projekte stellen müssen. Das Hospiz, das Anfang Januar seine Türen öffnete, ist das erste und bislang einzige im Rhein-Lahn-Kreis. Es bietet Platz für acht Gäste mit unheilbaren Erkrankungen und ermöglicht ihnen ein würdevolles und schmerzfreies Lebensende.

Ehrenamtskoordinatorin Frau Schencking berichtete von der langen und schwierigen Entstehungsgeschichte des Projekts. Der Weg zum Hospizbau war geprägt von einem langwierigen Genehmigungsprozess, zahlreichen behördlichen Auflagen und teilweise massiven Widerständen aus der Bevölkerung. In sozialen Netzwerken kursierten abfällige Kommentare wie: „Jetzt bauen die dort einen orangen Betonsarg hin.“

Trotz dieser Widerstände konnte das Hospiz ausschließlich durch Spendenmittel realisiert werden. Die G. und I. Leifheit-Stiftung aus Nassau war dabei die zentrale Förderin und leistete einen maßgeblichen finanziellen Beitrag, ohne den das Projekt mit einem Gesamtvolumen von rund zwei Millionen Euro nicht hätte umgesetzt werden können. Ein zentraler Kritikpunkt seitens der Hospizleitung richtet sich an die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Sozialgesetzbuch V (SGB V). So ist in den §§ 39a und 132g festgelegt, dass gesetzliche Krankenkassen lediglich 95 % der förderfähigen Betriebskosten übernehmen. Die gesetzlich vorgeschriebene Spendenlücke von 5 % stellt viele Einrichtungen vor existenzielle Herausforderungen. Hinzu kommen wiederholte Schwierigkeiten im Umgang mit einzelnen Kassen, wie etwa der AOK Rheinland-Pfalz, die durch bürokratische Auflagen den Betrieb zusätzlich erschweren. Dies deckt sich mit der Meinung des anwesenden den Pflegefachwirt Thomas Meurer, der auch im Bundesausschluss und Landesausschuss Gesundheit und Pflege der Freien Wähler aktiv ist und zu dem Team rund um Fr. Jeckel angehört.

Auf die Frage von Lisa-Marie Jeckel, Vorsitzende der FREIEN WÄHLER Rhein-Lahn-Kreis, was politisch verbessert werden müsse, forderte Frau Schencking eine grundlegende Strukturreform: „Wir brauchen eine Krankenkasse für ganz Deutschland – das wäre gerechter, transparenter und würde vieles vereinfachen.“
Die FREIEN WÄHLER Rhein-Lahn-Kreis setzen sich nicht nur auf Landesebene, sondern auch aktiv im Kreistag für eine bessere Pflegeinfrastruktur ein. Mit einer umfangreichen Anfrage an die Kreisverwaltung haben sie jüngst auf die Lücken in der Pflegeversorgung aufmerksam gemacht und konkrete Vorschläge zu Personalgewinnung, Pflegebauernhöfen und Datenlage eingebracht – mit dem Ziel, langfristig ein würdevolles Altern im ländlichen Raum zu ermöglichen.

„Dieses Hospiz zeigt, was möglich ist, wenn Menschen an ihre Idee glauben – und was falsch läuft, wenn Bürokratie Menschlichkeit im Weg steht“, so Lisa-Marie Jeckel. „Wir FREIEN WÄHLER Rhein-Lahn werden nicht lockerlassen, bis Hospizarbeit in Deutschland endlich so gefördert wird, wie sie es verdient. Diese Spendenlücke ist nicht nur ungerecht, sie gefährdet vielerorts den Betrieb. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein würdevolles Lebensende – egal, wo er lebt.“