Zwangsabschüsse, Ignoranz gegenüber Wildbiologie, Symbolpolitik beim Wolf – FREIE WÄHLER fordern Kurswechsel für den ländlichen Raum
Mainz, 13.05.2025 – Mit scharfer Kritik reagieren die FREIEN WÄHLER Rheinland-Pfalz auf den aktuellen Referentenentwurf zur Novellierung des Landesjagdgesetzes. Was die Landesregierung als Beitrag zum „Waldumbau“ verkauft, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als bürokratischer Feldzug gegen die Jägerschaft – begleitet von massiver Kritik des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz (LJV).
„Was Rot-Grün hier vorlegt, ist kein Jagdgesetz, sondern ein ideologisches Misstrauensvotum gegen jahrzehntelange Hegearbeit“, so Christian Zöpfchen, Landesvorsitzender der FREIEN WÄHLER. „Erfahrene Jägerinnen und Jäger werden zu Erfüllungsgehilfen forstpolitischer Zielzahlen degradiert. Starre Abschussvorgaben, planwirtschaftlicher Dirigismus und die völlige Ignoranz gegenüber der Wildbiologie – das hat mit nachhaltiger Jagd nichts mehr zu tun.“
Konkret sieht der Gesetzentwurf vor, bei angeblichen Waldgefährdungen behördlich festgelegte Mindestabschusszahlen zu erzwingen. Der LJV spricht in diesem Zusammenhang von einem „Riesenfehler“ und warnt vor einem politisch verordneten „Totschießen“ allein zum Nutzen des Forstes. Aus Sicht der FREIEN WÄHLER zeigt sich hier eine bedenkliche Entwicklung: Wildbestände sollen offenbar nicht mehr auf Basis wildbiologischer Erkenntnisse, sondern nach forstwirtschaftlicher Interessenlage reguliert werden. Die natürlichen Lebenszyklen und das soziale Verhalten des Wildes bleiben dabei ebenso unbeachtet wie das jahrzehntelange Erfahrungswissen der Jäger vor Ort.
Lisa-Marie Jeckel, MdL Co-Vorsitzende, stellt klar: „Wir erleben hier einen gravierenden Eingriff in die Verantwortung der Revierinhaber, Jagdgenossenschaften und Grundeigentümer. Der Entwurf schiebt die Jägerschaft beiseite – anstatt sie in ihrer Rolle als Partner im Natur- und Tierschutz ernst zu nehmen. Diese Praxisferne ist kein Versehen, sie ist Programm.“
Besonders kritikwürdig sei auch die geplante Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht – denn obwohl der Eindruck einer Handlungsbereitschaft erzeugt werde, bleibe der Wolf faktisch ganzjährig geschützt. Für Weidetierhalter, Landwirte und betroffene Gemeinden sei das reine Symbolpolitik. „Es hilft niemandem, den Wolf ins Jagdrecht zu schreiben, wenn er dennoch nicht bejagt werden darf“, so Jeckel. Die FREIEN WÄHLER fordern stattdessen ein echtes Wolfsmanagement mit klaren Regeln zur Entnahme bei ernsten Schäden, verpflichtender Dokumentation von Sichtungen und einer transparenten Risikoanalyse für Mensch, Tier und Tourismusregionen.
Der Landesjagdverband hat unterdessen rechtliche Schritte gegen den Entwurf nicht ausgeschlossen – auch, weil das Gesetz aus seiner Sicht die Mitbestimmung der Jägerschaft faktisch aushebelt. Abschussplanungen würden zentralisiert, die Reviere vor Ort hätten kaum noch Spielraum. Die FREIEN WÄHLER teilen diese Sorge ausdrücklich.
Christian Zöpfchen betont abschließend: „Ein modernes Jagdgesetz braucht keinen ideologischen Überbau, sondern den realistischen Blick auf das, was unsere Jägerinnen und Jäger täglich leisten. Wer ihnen mit pauschalem Misstrauen begegnet, gefährdet nicht nur die Jagd, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt im ländlichen Raum. Wir sagen klar: Dieses Gesetz muss zurück auf Los.“