Wolf in Rheinland-Pfalz

Landesregierung ignoriert Sorgen von Pferdehaltern und Tourismusregionen

Mainz, 31. März 2025 – Die Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage zu den Auswirkungen des Wolfes auf den Tourismus in Rheinland-Pfalz (Drucksache 18/11651) offenbart eine besorgniserregende Realitätsferne: Obwohl allein im Jahr 2024 rund 158 Sichtmeldungen von Wölfen registriert wurden, sieht das Umweltministerium keinerlei Auswirkungen auf den Tourismus oder die Weidetierhaltung.

„Als Pferdehalterin und Mitglied der VFD weiß ich, wie groß die Sorgen bei vielen Tierhaltern und Reitern sind – insbesondere in ländlichen Gebieten, wo Pferde auf Offenställen oder großen Weiden gehalten werden“, erklärt Lisa-Marie Jeckel, Landesvorsitzende der FREIEN WÄHLER Rheinland-Pfalz, „Diese Ängste einfach zu ignorieren, wird dem Problem nicht gerecht.“

Während in anderen Bundesländern bereits dokumentierte Konflikte zwischen Wölfen und Hunden bekannt sind, spricht die Landesregierung davon, dass ihr keine Vorfälle in Rheinland-Pfalz bekannt seien. Auch auf psychologische Auswirkungen – etwa die zunehmende Unsicherheit bei Wanderern mit Hunden – geht die Antwort nicht ein.

Ebenso fragwürdig: Die pauschale Aussage, es seien deutschlandweit keine Auswirkungen des Wolfs auf den Tourismus bekannt. Dabei berichten Regionen in Bayern, Sachsen und Niedersachsen schon heute von Buchungsrückgängen, Einschränkungen bei Weidewanderwegen oder verunsicherten Gästen.

„Wer solche Hinweise einfach ausblendet, hat den Bezug zur Lebensrealität vieler Menschen auf dem Land verloren“, so Jeckel. „Wir brauchen eine Politik, die die Natur schützt – aber auch die Menschen ernst nimmt, die in und mit ihr leben.“

Die FREIEN WÄHLER fordern daher: eine ehrliche und vollständige Erfassung aller Wolfsbegegnungen – auch im Zusammenhang mit Hunden, Pferden und Reitern, eine transparente Bewertung der Auswirkungen auf Tourismus, Weidetierhaltung und Freizeitnutzung in der Fläche, und klare, praktikable Schutzmaßnahmen für Tierhalter und ländliche Regionen.