Wo sonst fröhliche Kinderstimmen durch die Stallgasse schallen, herrscht seit Beginn des zweiten Lockdowns bedrückende Stille. Die Reiterpension Karduck in Mimbach ist von den Maßnahmen in der Pandemie dreifach betroffen: kein Reitschulbetrieb, keine Gastronomie und keine Ferienkinder zur Beherbergung. Lediglich die Dachdeckerschüler dürfen einzeln in den Mehrbettzimmern der Pension übernachten. Die Kosten in dem Familienunternehmen laufen weiter, Futter für die Pferde, Personal etc.
Bei den Impfungen der Pferde gegen das Equine Herpesvirus (EHV) hat Dr. Rainer Schneichel, Tierarzt und FREIE WÄHLER Direktkandidat, Sandra Karduck, ihren Mann Johannes und Sohn Marlon getroffen und ihre Betroffenheit hautnah erlebt. „Wir können den Wildwuchs an Maßnahmen nicht nachvollziehen“, sagt die Betriebsleiterin. Besonders das Verbot des Reitschulbetriebs in der Reithalle ist für sie nicht zu verstehen. „Unsere Halle ist 800 qm groß und 6 m hoch. Es herrschen Außenklimabedingungen, die Halle ist voll belüftet. Wieso dürfen wir hier unter Einhaltung der Hygienebedingungen nicht unterrichten?“, fragt sie. Den Kindern blieben somit die wichtigen sozialen Kontakte und die Nähe zur Natur verwehrt. „Wir sind entsetzt, dass eine Industrienation wie Deutschland nicht imstande war und ist, die Impfungen voranzutreiben und einheitliche Öffnungsmodelle zu entwickeln. Mit Testungen hätte man schon lange zusätzliche Sicherheit“, so das Statement der Familie. Auch sie haben ähnlich wie viele ihrer BerufskollegInnen Entschädigung, Soforthilfe und Überbrückungshilfe beantragt. „Aber wenn ich ehrlich sein soll – wir möchten nicht entschädigt werden, wir wollen endlich wieder arbeiten“, sagt Sandra Karduck.
Bild: Rainer Schneichel