FREIE WÄHLER fordern weitergehende Öffnungsmöglichkeiten in Handel und Gastronomie
Koblenz: Die Landesvereinigung FREIE WÄHLER Rheinland-Pfalz hat die heute in Kraft getretenen Lockerungen der Corona-Beschränkungen grundsätzlich begrüßt. „Die Entwicklung der Zahlen hat uns einen gewissen Spielraum für vorsichtige Lockerungen gegeben“ sagt Stephan Wefelscheid, Landesvorsitzender der FREIE WÄHLER. „Nun müssen wir die schwierige Gratwanderung bewältigen, auf der einen Seite die Gesundheit der Menschen zu schützen und auf der anderen Seite die wirtschaftlichen Schäden in Grenzen zu halten.“
Und genau deswegen äußert die Landesvereinigung FREIE WÄHLER Rheinland-Pfalz auch Kritik an den Lockerungen. Bei den Läden mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 qm sei noch Spielraum und insbesondere im Bereich der Gastronomie sieht man dringenden zusätzlichen Bedarf.
Für den Wirtschaftsexperten und langjährigen Einzelhändler Edgar Kühlenthal ist die derzeitige Regelung im Einzelhandel nicht ausgewogen: „Große Geschäfte verfügen z.B. oft über eine Besucher-Zähleinrichtung. Damit wäre auch hier ein an der Größe orientierter beschränkter Zugang ohne weiteres möglich.“
Besonders von den derzeitigen Einschränkungen betroffen ist die Gastronomie. Daher sieht Stephan Wefelscheid hier auch besonderen Handlungsbedarf: „Neben einer Absenkung der Mehrwertsteuer müssen die Gastronomiebetriebe die Möglichkeit erhalten, unter Einhaltung strenger Hygienestandards zumindest begrenzt zu öffnen. Was hilft die Absenkung der Mehrwertsteuer, wenn keine Einnahmen erzielt werden?“ Neben der Abstandsregelung von 2 m zwischen den Gästen sei z.B. das Tragen von Mundschutzmasken bei den Angestellten sowie das Abdecken von Speisen und Getränken beim Weg von der Küche zum Verzehr wichtig. Daneben wird im ersten Schritt eine Begrenzung der Öffnung auf 20 Uhr in den ersten vier Wochen vorgeschlagen.
„Es ist sicher eine sehr schwierige Aufgabe, bei den Lockerungen das richtige Maß zu finden“ sagt Stephan Wefelscheid. „Aber die Lockerungen müssen für alle betroffenen Wirtschaftsbereiche in gleicher Weise gelten, hier darf niemand ohne triftigen Grund ausgeschlossen werden. Arbeitnehmer und Betriebe brauchen gerade jetzt eine Perspektive für die Zukunft!“
Foto: Edgar Kühlenthal und Stephan Wefelscheid