Koblenz. Die Absage der Eifel-Kulturtage durch den Veranstalter ist für die FREIEN WÄHLER nur die logische Folge der in ihren Augen völlig verfehlten Kulturpolitik der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Generalsekretär Christian Zöpfchen ist nicht überrascht: „Die Änderung des Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes (POG) hat es vor allem den Vereinen in Rheinland-Pfalz deutlich schwerer und teurer gemacht, ihre für sie existenziell wichtigen Veranstaltungen durchzuführen. Auch die in 2018 beschlossenen Änderungen der Versammlungsstättenverordnung haben deutliche negative Auswirkungen auf die Kulturszene in Rheinland-Pfalz. Die zahlreichen Absagen von Karnevalsumzügen in den letzten Tagen und Wochen wegen der nicht zu finanzierenden Anforderungen des Landes an Umzugswagen und Sicherheitsvorkehrungen sind ein weiterer Schlag ins Gesicht der Kulturszene. Und jetzt die Absage der Eifel-Kulturtage, offensichtlich wegen zu geringer Förderung des Landes. Ausgerechnet in einer Region, der Eifel, die in kultureller Hinsicht so oft eine Vorreiterrolle hatte. Der Kulturabbau in Rheinland-Pfalz geht weiter.“
Die Absage der Eifel-Kulturtage ist der vorläufige Höhepunkt des zunehmenden Kulturabbaus in Rheinland-Pfalz, insbesondere im Bereich der ehrenamtlich Tätigen, seien es die Vereine oder wie bei den Eifel-Kulturtagen engagierte Einzelpersonen. Dabei muss man auch die Frage stellen, ob die aktuelle Praxis des Landes, nach der die Höhe der Zuschüsse zu solchen Veranstaltungen bemessen werden, sinnvoll ist. Wenn ein Veranstalter erst dann eine Förderzusage erhält, wenn die Planung schon so weit fortgeschritten ist, dass kaum noch die Möglichkeit besteht, entstehende Finanzierungslücken zu schließen, dann ist es nur logisch, dass es zu durchaus vermeidbaren Absagen kommt. Der Bezirksvorsitzende der FREIEN WÄHLER Eifel-Mosel-Hunsrück Marc Fischer fordert hier schnelle Nachbesserung: „Die Kommunikation zwischen Veranstalter und Land muss viel früher und intensiver geführt werden. Das Land muss deutlich früher klar und verbindlich sagen, wie hoch die Zuschüsse maximal sein können. Nur so kann man größere Festivals und Veranstaltungen verantwortlich und zielgerichtet organisieren.“
Der Organisator der Eifel-Kulturtage, Rainer Laupichler, fühlt sich vom Land Rheinland-Pfalz alleine gelassen. Das Ende der Eifel-Kulturtage würde eine riesige Lücke in die Kulturlandschaft der Eifel reißen. Generalsekretär Christian Zöpfchen appelliert an beide Seiten, das Gespräch zu suchen: „Man sollte sich noch einmal zusammensetzen und eine Lösung für kommende Jahre finden. Die rheinland-pfälzische Landesregierung muss klare Signale setzen und endlich zu einer verantwortlichen Kulturpolitik finden. Die ehrenamtlich Tätigen und die Kulturschaffenden sind Grundfesten unserer Gesellschaft. Sie muss man unterstützen statt sie an allen Ecken und Enden zu behindern.“
Bild: Christian Zöpfchen