Mitglieder der Freien Wähler-Partei gründen in Ludwigshafen eine Kreisvereinigung – Die neue Gruppierung kümmert sich um Landes- und Bundesbelange, der FWG-Verein wird weiterhin ausschließlich kommunalpolitisch aktiv sein.
Ludwigshafen, 15.05.2021 – 11 Mitglieder der FREIEN WÄHLER haben am Samstag in der Wirtschaftsakademie unter Einhaltung der Corona-Auflagen eine Kreisvereinigung ihrer Partei gegründet. Damit existiert ab sofort in Ludwigshafen neben dem FWG-Verein auch dessen parteilicher Arm, der seit der Landtagswahl am 14. März bis ins Landesparlament reicht. Während der FWG-Verein weiterhin ausschließlich kommunalpolitisch aktiv sein wird, werden in der Kreisvereinigung landes- und bundespolitische Themen mitgedacht und Kandidatinnen und Kandidaten für die entsprechenden Wahlen aufgestellt.
Dass die Struktur der FREIEN WÄHLER recht kompliziert ist, bestätigte Julia Klamm, mit 18 Jahren das jüngste anwesende Parteimitglied. Ihr war bei ihrem Eintritt in die Partei nicht klar, dass sie damit nicht automatisch Mitglied der in Ludwigshafen bekannten FWG wird. Die Partei hält sich aus der Politik vor Ort raus. Kommunalpolitik gestaltet die ältere Freie-Wähler-Gruppe. Bei den Ludwigshafenern ist die personelle Schnittmenge beider Gruppierungen jedoch recht groß. Viele der aktiven Mitglieder des FWG-Vereins sind auch Mitglieder der FW-Partei.
„Das Herz der FREIEN WÄHLER ist unabhängig und schlägt für die eigene Heimatkommune. Wir sind Anpacker und suchen immer pragmatische Lösungen, die an der Sache und nicht an partei-ideologischen Zwängen orientiert sind“, sagt Markus Sandmann (42). Er ist seit Samstag sowohl 1. Vorsitzender des Ludwigshafener Vereins der FWG als auch 1.Vorsitzender der neuen Partei-Kreisvereinigung. Sandmann erklärt, dass viele Ludwigshafener die Arbeit der FWG-Mitglieder in den verschiedenen städtischen Gremien sehr schätzten. Diese von allen Freie-Wähler-Gruppierungen im Land geleistete kommunalpolitische Arbeit habe den Erfolg der FW-Partei überhaupt erst möglich gemacht. Daher sei es sinnvoll, dass die vor Ort Aktiven auch die Richtung des parteilichen Arms mitbestimmten und Leute aus den eigenen Reihen für die Landes- und Bundestagswahlen aufstellen könnten.
Beide Gruppierungen sind eng miteinander verzahnt und wollen ein geschwisterliches Verhältnis pflegen. Die Vorstandsposten sind durchweg von FWG-Vereinsmitgliedern besetzt. Man wolle weiterhin unabhängige Kommunalpolitik betreiben und gleichzeitig vertrauensvoll mit der Landespartei zusammenarbeiten, sagt Dr. Rainer Metz (63). Metz ist seit 22 Jahren Fraktionsvorsitzender der FWG im Stadtrat. In der Kreisvereinigung übernimmt er zukünftig den 2. Vorsitz. Schatzmeister wird Hans Arndt (64) aus der Gartenstadt, der bei der Landtagswahl als FW-Direktkandidat angetreten war. Er hat 2010 die Partei der FREIEN WÄHLER in Rheinland-Pfalz mitgegründet. Ruth Hellmann (45) aus Oggersheim wird Schriftführerin. Die Mitglieder der neuen FREIEN WÄHLER Kreisvereinigung Ludwigshafen am Rhein (FWLU) richteten gleich direkt die erste wichtige Bitte an den zukünftigen Landtagsabgeordneten Patrick Kunz aus Schifferstadt, der die Gründungssitzung leitete.
Das Landesgesundheitsamt hat der Stadt Ludwigshafen mitgeteilt, keine Möglichkeiten zu sehen mobile Impfteams in die Hotspots der Stadt zusenden. Markus Sandmann und Dr. Rainer Metz sehen darin ein Skandal. Während im Kreis die Maßnahmen der Bundesnot-bremse zurückgefahren werden, ist die Lage in Ludwigshafen weiterhin höchst prekär. Die Schulen haben geschlossen, Restaurants und Kultur leiden weiter unter den harten Regeln. Gleichzeitig ist die Stadtspitze und der Landrat untergetaucht und können die enorme Abweichung zwischen den an das Landesuntersuchungsamt und der Stadt gemeldeten Neuinfektionen immer noch nicht erklären. „Das kann so nicht weiter gehen, hier muss endlich etwas passieren!“ bilanziert Dr. Rainer Metz die Lage der Stadt.
Patrick Kunz wird am kommenden Mittwoch erstmals als Abgeordneter im Landtag vereidigt. Er freue sich sehr über die jetzt noch engere Beziehung zu allen FREIEN WÄHLERN in Ludwigshafen. Kunz betont außerdem: „Viele Ludwigshafener Themen müssen dringend in Mainz auf die Tagesordnung. Ludwigshafen als zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz und als Standort des größten Chemie-Konzerns der Welt muss und wird ein größeres Gewicht als bisher im Landtag erhalten.“