Karst will nach Gespräch mit dem Schulleiter des Friedrich–Spee–Gymnasiums (FSG) in Trier Ehrang Gehendges neue Wege gehen, um mit den coronabedingten Maßnahmen in Schulen umzugehen. Der Schulleiter des FSG hat in einem intensiven Gedankenaustausch mit Karst die Situation seiner ca. 600 Schülerinnen und Schüler beschrieben.
Das FSG ist eine Ganztagsschule. Gehendges Vorschlag, vorübergehend auf Halbtagsunterricht mit anschließendem „Home – Office“ für die Schülerinnen und Schüler zu wechseln, wurde ihm seitens der Schulbehörde des Landes untersagt. Er hatte versucht, damit die Belastungen der Schülerinnen und Schüler aufgrund der Maskentragepflicht zu minimieren. Viele Kinder und Jugendliche klagen über Kopfschmerz und andere Symptome. Die derzeitige psychische Situation ist ebenfalls nicht optimal. Auch das Lehrerkollegium ist in gleicher Art und Weise eingeschränkt.
Gehendges: „Ich habe nicht nur den Bildungsauftrag, sondern auch eine Fürsorgepflicht für die Kinder und Jugendlichen sowie dem Lehrerkollegium gegenüber. Die Anweisungen zur Lüftung der Räume bringen uns da auch nicht weiter, wer will schon im Winter bei Durchzug in einem Klassenraum sitzen?“ Die Frage von Karst, ob das Land mit ihm Alternativen zur Maskentragepflicht besprochen hätte, verneinte Gehendges.
Anschließend schlug Karst vor, die ihm vorliegenden derzeitigen technischen Möglichkeiten zu besprechen und ggf. dort anzusetzen. In der Fachpresse wird derzeit intensiv der Einsatz von gezielter Raumluftbefeuchtung und mobilen Raumluftreinigern diskutiert.
So hat die Uni der Bundeswehr in München festgestellt, dass diese „…sehr gut geeignet sind, um z.B. in Klassenzimmern…“ für eine geringe Virenlast zu sorgen, „…ohne sich um das Öffnen von Fenstern kümmern zu müssen…“.
Forscher des deutschen Luft– und Raumfahrtzentrums DLR haben ebenfalls herausgefunden, dass Lüftungssysteme besser gegen Corona sind als offene Fenster.
Der Einsatz von Luftbefeuchtern wird durch Dr. med. Walter Hugentobler in einem Fachartikel empfohlen. Nach seinen Forschungsergebnissen sind im Winter in geheizten, trockenen Räumen bei 20 Grad „…80 % der Coronaviren auf Oberflächen noch infektiös…Wird die Luft auf 50 % befeuchtet, sind nach 2 Tagen weniger als 1 % der Viren noch infektiös…“.
Die Raumluftbefeuchtung wird auch durch das Robert – Koch – Institut selber genutzt. So hat das neu bezogene Labor– und Bürogebäude in Berlin 2018 rund 100 Direkt–Raumluftbefeuchter nachgerüstet, weil die Mitarbeiter im 2016 bezogenen Gebäude über trockene Atemwege, gereizte Augen, Husten und Kopfschmerzen klagten. Nach der Installation der Befeuchter, die dezentral eingebaut wurden, gab es keine Beschwerden mehr. Nebenher gelten die Anlagen als keimfrei nach der gesetzlichen Unfallversicherung und sind zertifiziert.
Karst fordert, für die Schule in Trier–Ehrang einen Feldversuch zu starten. Gehendges sagte seine Unterstützung zu. Ziel eines solchen Versuches soll sein, in einem beispielhaften Klassenraum Luftraumbefeuchtung sowie Raumluftreiniger einzusetzen.
Ein interdisziplinäres Team von Ingenieuren und Wissenschaftlern soll anschließend die Aerosol–Belastungen und Keimfreiheit messen. Sollte der Feldversuch gleiche Ergebnisse zeigen, wie die Uni der BW und das DLR sowie das RKI selber feststellten, muss das Bildungsministerium handeln. Dann könne man auf die Maskentragepflicht in Klassenräumen verzichten.
Auf die Frage von Gehendges nach den Kosten zeigte sich Karst positiv eingestellt: „Wenn Milliardenbeträge an die Lufthansa überwiesen werden und Abermilliarden an andere Wirtschaftszweige, so sind auch Raumluftbefeuchter und Raumluftreiniger finanzierbar. Ich selber als Mitglied der Ingenieurkammer Rheinland–Pfalz habe viele Kollegen, die sich liebend gern einer solchen Herausforderung annehmen würden. Und wenn wir Erfolg hätten, könnten auch Wege für die Gastronomen, Veranstalter und sonstigen Benachteiligten offen sein.“
Daher fordert Karst: Frau Hubig, fördern Sie die Technik zum Schutz der physischen und psychischen Gesundheit unserer Kinder! Wagen Sie neue Wege! Nehmen Sie das Angebot eines progressiven Schulleiters an und lassen Sie uns das pragmatisch ausprobieren! Was für das Robert–Koch–Institut gut und billig ist, sollte auch für unsere Kinder nicht zu teuer sein! Die Erkenntnisse aus der Wissenschaft und der Technik müssen dem politischen Handeln Leitlinie sein!
Die FREIEN WÄHLER stehen für ein Gespräch zur Verfügung!
Bild: Ralf Karst