Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein ernstzunehmendes Problem, welches sich seit Beginn der Pandemie sowie der wiederkehrenden Lockdown-Situation noch verschärft hat. Das zuständige Bundesministerium benennt die Situation konkret: „Opfer von Partnerschaftsgewalt sind zu über 80 Prozent Frauen. Etwa die Hälfte von ihnen hat in einem gemeinsamen Haushalt mit dem Tatverdächtigen gelebt.“
Der Antrag in der Kreistagssitzung vom 13.12.2021 zur einmaligen Sonderunterstützung der umliegenden Frauenhäuser mit jeweils 10.000€ wurde zum großen Bedauern der FWG Fraktion mit Mehrheiten von SPD und CDU abgelehnt. Marianne Altgeld, Kreisvorsitzende FREIE WÄHLER, positioniert sich klar: „Es schockiert mich zutiefst, dass bei einem derart positiven Haushaltsergebnis im Kreis mit einem Millionenüberschuss keine weiteren Mittel für derart gesellschaftsrelevante Einrichtungen ausgewiesen werden können. Bedacht werden sollten hier Frauenhäuser in den umliegenden Kreisen Ahrweiler, Westerwald und Koblenz. Alles Orte, die auch Frauen aus dem Kreis Neuwied in Notsituationen um Hilfe bitten können, da grade dort die wichtige räumliche Distanz zur Gewaltsituation hergestellt werden kann.“ Udo Franz, Vorsitzender der Kreistagsfraktion FWG, ergänzt: „Wir haben in der Fraktion selbstredend geschlossen für den Antrag gestimmt. Corona hat die Häufigkeit von Gewaltsituationen im häuslichen Bereich nachweislich erhöht. Hier ist dringend Handlungsbedarf seitens der Politik gefordert. Dass die Vertreter der beiden großen Volksparteien hier keine Notwendigkeit sehen, können wir FREIEN WÄHLER nicht nachvollziehen. Unsere Fraktion hat geschlossen für die finanzielle Unterstützung der Frauenhäuser gestimmt.“
FREIE WÄHLER wollen Frauen besser schützen, wenn sie Opfer von Gewalt geworden sind. Frauen mit Kindern müssen in dieser Situation häufig Schreckliches durchleben, weshalb eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern sichergestellt werden muss. Aber wir wollen uns auch dem wachsenden Anteil von Männern annehmen, die gleichfalls Opfer häuslicher Gewalt werden. In diesem Sinne hoffen wir, dass Kreis, Land und Bund sich im Jahr 2022 stärker für dieses Thema einsetzen werden.
Bild: Marianne Altgeld