Mittelrheintal muss vom Güterzugverkehr entlastet werden.
Koblenz. Die FREIEN WÄHLER Rheinland-Pfalz halten trotz der Ankündigung Berlins, keine Entlastung für das durch Güterzüge extrem belastete Mittelrheintal schaffen zu wollen, an ihrer Forderung nach einer Alternativtrasse für Güterzüge fest. Wörtlich sagte der Landesvorsitzende Stephan Wefelscheid: „Die Aussage, der Güterverkehr müsse sich erst verdoppeln oder gar verzehnfachen, ehe der Westerwald-Taunus-Tunnel für den Bahnverkehr in Betracht gezogen werden kann, ist ein heftiger Schlag ins Gesicht aller Anwohner der Bahnstrecken im Mittelrheintal. Hier werden die Menschen zu Versuchskaninchen für Berlin gemacht. Hier werden finanzielle Interessen über Menschenleben gestellt, das ist skandalös und unverantwortlich!“
Auslöser dieser Reaktion ist zum einen eine entsprechende Verlautbarung aus Berlin zur Trassenführung im Mittelrheintal, zum anderen ein schwerer Bahnunfall am vergangenen Mittwoch auf eben dieser Strecke bei Unkel. Hier waren mehrere Waggons eines Güterzuges in Brand geraten und völlig ausgebrannt, rund 60 Anwohner mussten evakuiert werden, sämtlich verfügbaren Feuerwehr und Rettungskräfte der größeren Umgebung waren im Einsatz. Für die stellv. FW-Kreisvorsitzende Elena Schäfer, die in Koblenz zugleich Vorsitzende der Bürgerinitiative Koblenz gegen den Bahnlärm ist, hat sich in Unkel eine Gefahr realisiert, mit der die an Bahngleisen lebenden Anwohner schon lange rechnen: „Die Bahngleise sind vielfach viel zu dicht an bewohnten Häusern gelegen. Beim Blick aus dem Fenster auf die vorbeifahrenden Güterzüge stellt man sich häufig die Frage, was passiert, wenn so ein Zug entgleist oder wie hier Feuer fängt. Zum Glück ist der jüngste Bahnunfall für die Anwohner nochmal glimpflich ausgegangen. Wenn es sich hier nicht um Deodosen sondern um richtiges Gefahrgut gehandelt hätte, wären die Folgen aber vermutlich katastrophal gewesen“.
Seit langem kämpfen die FREIEN WÄHLER für das Tunnelsystem und fordern, dieses als europäische Priorität einzustufen. Wefelscheid, der auch Spitzenkandidat der FREIEN WÄHLER für die anstehende Europawahl ist, bringt es auf den Punkt: „Es muss Schluss sein mit der Kopf-in-den-Sand-Politik bei Bund und Bahn. Wir brauchen die Tunnellösung – und zwar schnell.“
Eigentlich müsste es die Tunnelstrecke längst geben, denn in einer internationalen Vereinbarung haben sich bereits vor Jahren die betroffenen europäischen Staaten verpflichtet, eine schnelle Bahnverbindung von Holland über Deutschland und die Schweiz nach Italien zu schaffen. Neben der Schweiz mit dem Gotthardtunnel haben auch Holland und Italien ihre Hausaufgaben gemacht. Deutschland dagegen bleibt untätig und hat dies jetzt auch noch bekräftigt.
Stephan Wefelscheid fährt eine klare Linie: „Bei einem Einzug ins europäische Parlament wird es zu meinen wichtigsten Aufgaben zählen dafür Sorge zu tragen, dass Deutschland seinen eingegangenen Verpflichtungen nachkommt und die Bewohner des Mittelrheintals endlich geschützt und entlastet werden.“
Auf dem Foto: FW Europakandidat Stephan Wefelscheid und FW Kreisvize Elena Schäfer