Wefelscheid: „Wir müssen doch nicht warten bis es noch schlimmer wird!“
Koblenz. Der ohnehin deutlich spürbare Lehrermangel an den Grundschulen in Rheinland-Pfalz könnte sich in kurzer Zeit noch einmal deutlich verschärfen: in einigen Bundesländern wurden die Einstiegsgehälter für Grundschullehrer/innen deutlich angehoben, Rheinland-Pfalz gehört nicht dazu. Zuletzt hat die Regierungschefin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig (SPD) eine Anhebung um bis zu 500 Euro brutto im Monat durchgesetzt.
Bezüglich des Einstiegsgehaltes für Grundschullehrkräfte liegt Rheinland-Pfalz derzeit nur an 13. Stelle im Bundesvergleich. „Hier besteht dringender Nachholbedarf“ sagt Stephan Wefelscheid, Landesvorsitzender FREIE WÄHLER Rheinland-Pfalz. „Zum einen sind die Anforderungen an die Grundschullehrkräfte durch Maßnahmen zur Integration und Inklusion deutlich gestiegen. Eine Anhebung wäre also schon deshalb erforderlich. Zum anderen dürfen wir nicht warten, bis uns die noch vorhandenen Kräfte abwandern, weil in anderen Bundesländern mehr bezahlt wird.“
Genau diesen Effekt bekommt derzeit Niedersachsen zu spüren: dort wandern zahlreiche Grundschullehrkräfte aus finanziellen Gründen in andere Bundesländer ab. „Ministerpräsidentin Dreyer muss jetzt handeln,“ sagt Wefelscheid „wenn sie nicht will dass bei uns vorhersehbar das Gleiche passiert, ausgelöst unter anderem durch ihre eigenen Parteikolleginnen und -kollegen.“
Wefelscheids Stellvertreter und erfahrener Bildungsfachman Dr. Herbert Drumm geht noch einen Schritt weiter: „Es müssen die Gehälter aller Lehrkräfte an allen Schulformen auf den Prüfstand. Die gesellschaftlichen Veränderungen und damit verbundenen höheren Anforderungen betreffen ja nicht nur die Grundschulen.“